Donnerstag, 1. Oktober 2015

Baschni



Baschni  (Russ. „Türme“)

Das Spiel ist im deutschen Sprachraum wenig populär, jedoch ist Dame insbesondere in Russland und in den Niederlanden sogar Profisport.
Die Regeln für "Baschni" entsprechen  im wesentlichen den Regeln des anglo-amerikanischen Damespiels ("draughts"), jedoch werden geschlagene Steine nicht vom Brett genommen, sondern jeweils unter den schlagenden Stein gesetzt und als „Gefangene“ mitgeführt. Auf diese Weise entstehen Türme bzw. Säulen übereinanderliegender Spielsteine.
Das Spiel wurde erstmals im Jahre 1875 durch den Moskauer Autor  Viskovitov beschrieben. Das Spiel dürfte jedoch noch  älter sein. Bis heute  erfreut sich das Spiel in Russland allgemeiner Beliebtheit. In St. Petersburg und in Moskau finden regelmäßig "Baschni"-Turniere statt.

Material: Baschni wird auf einem gewöhnlichen Schachbrett gespielt.
Die Aufstellung am Anfang der Partie zeigt folgendes Bild:


Startstellung (manche spielen auch nur auf den weissen Feldern)


Ziel: Das Ziel von Baschni ist es, alle gegnerischen Steine zu fangen oder zu blockieren, so dass der Gegner nicht mehr ziehen kann.

Ablauf:
Baschni hat fast dieselben Regeln wie das  das „russische Damespiel“.
Jeder Spieler erhält 12 Steine einer Farbe.
Beide Spieler sitzen sich gegenüber (Das Spielbrett zwischen ihnen) und ziehen abwechselnd, indem sie einen ihrer Steine bewegen. Weiß macht den ersten Zug nach vorne. Im Verlaufe des Spiels darf auch rückwärts bewegt werden.  Kein Spieler darf  passen.

Gewöhnliche Steine ziehen schräg (diagonal) vorwärts auf ein leeres Feld. 
Wenn ein gewöhnlicher Stein die gegnerische Grundreihe erreicht, dann wird er zur Dame befördert. Damen ziehen über eine beliebige Anzahl von in diagonaler Linie leeren Feldern (wie der Läufer im Schach).
Schlagzüge:
Ein gewöhnlicher Stein kann einen gegnerischen Stein überspringen und somit schlagen, wenn sich direkt hinter diesem ein leeres Feld befindet. Auf dem leeren Feld landet der springende Stein dann. Dabei kann der gewöhnliche Stein sowohl vorwärts als auch rückwärts springen.
zwei geschlagene  schwarze werden zum Turm

Eine Dame kann einen gegnerischen Stein überspringen, wenn sich zwischen diesem und ihr nur leere Felder befinden und das in Schlagrichtung direkt hinter diesem Stein liegende Feld leer ist. Wenn mehr als ein Feld in Schlagrichtung hinter dem geschlagenen Stein leer ist, kann die Dame auf einem beliebigen dieser Felder landen. Eine Ausnahme ist allerdings, wenn von den leeren Feldern hinter dem geschlagenen Stein weitere Schlagzüge möglich sind: dann muss die Dame auf eines der Felder gehen, von denen sie weiterschlagen kann.
Wenn ein gewöhnlicher Stein in einem Schlagzug die gegnerische Grundhreihe erreicht, dann wird er sofort zur Dame befördert und muss, wenn möglich, als Dame weiterschlagen (aber nicht, wenn er im Zuge einer normalen Bewegung die gegnerische Grundreihe erreicht!).

Es herrscht Schlagzwang (siehe unter Varianten): wenn ein Schlagzug möglich ist, darf kein anderer Zug gemacht werden. Ein Schlagzug darf nicht abgebrochen werden, solange der schlagende Stein noch schlagen kann. Wenn sich mehrere Möglichkeiten für Schlagzüge ergeben oder in einem Schlagzug unterschiedliche Wege möglich sind, hat der Spieler aber zwischen ihnen freie Auswahl.
In einem Schlagzug darf ein Stein nicht mehrfach übersprungen werden. Am Ende eines Schlagzuges werden alle übersprungenen Steine vom Brett genommen.

Jedoch gelten folgenden Unterschiede zur russ. Dame:
Wenn ein einzelner Stein (oder eine Dame) geschlagen wird, nimmt man ihn nicht vom Brett, sondern setzt ihn unter den schlagenden Stein (oder Dame), so dass ein Turm entsteht. Falls mehrere Spielstücke (Steine oder Damen) im gleichen Zug gefangen werden, dann werden diese nacheinander unter das schlagende Spielstück gesetzt:
 Ein Turm wird von dem Spieler kontrolliert, dem das oberste Spielstück gehört. Die Farbe des obersten Steins eines Turms zeigt an, wem der Turm gehört.
Wird ein Turm geschlagen, so werden die  gefangenen Steine darunter „befreit“: der oberste Stein des geschlagenen Turms wird unter den schlagenden Stein (bzw. Turm ) gesetzt.Die übrigen Steine des befreiten Turms verbleiben auf ihrem Feld und können ganz  regulär vom früheren Besitzer der Steine gezogen werden.
Ein Turm zieht oder schlägt nach den Regeln des Russischen Damespiels (Schaschki) wie sein oberstes Spielstück.
Wenn ein Turm oder ein einzelnes Spielstück einen gegnerischen Turm überspringt, wird nur das oberste Spielstück des Turms gefangen und unter den schlagenden Turm oder Spielstück gesetzt. Das nächste Spielstück (Stein oder Dame) in dem  Turm (unter dem obersten gefangenen Spielstück) wird "befreit" und kann von seinem Besitzer im nächsten Zug gezogen werden:
Ein Turm kann im Laufe eines Zuges mehrfach mit Schlagen übersprungen werden, aber nicht direkt hintereinander, sondern der schlagende Turm muss zwischendurch über andere Türme oder Steine gesprungen sein.
Ein gewöhnlicher Stein an der Spitze eines Turms wird unter denselben Bedingungen wie im Russischen Damespiel zur Dame befördert.

Varianten:
a) kein Schlagzwang
b) Steine und Türme dürfen nur vorwärts ziehen. Nicht rückwärts.

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