Baschni (Russ. „Türme“)
Das Spiel ist im deutschen Sprachraum wenig populär,
jedoch ist Dame insbesondere in Russland und in den Niederlanden sogar Profisport.
Die Regeln für "Baschni" entsprechen im wesentlichen den Regeln des anglo-amerikanischen
Damespiels ("draughts"), jedoch werden geschlagene Steine nicht
vom Brett genommen, sondern jeweils unter den schlagenden Stein gesetzt und
als „Gefangene“ mitgeführt. Auf diese Weise entstehen Türme bzw. Säulen
übereinanderliegender Spielsteine.
Das Spiel wurde erstmals im Jahre 1875 durch den
Moskauer Autor Viskovitov beschrieben.
Das Spiel dürfte jedoch noch älter sein.
Bis heute erfreut sich das Spiel in Russland
allgemeiner Beliebtheit. In St. Petersburg und in Moskau finden regelmäßig
"Baschni"-Turniere statt.
Material:
Baschni wird auf einem
gewöhnlichen Schachbrett gespielt.
Die Aufstellung am Anfang der Partie zeigt folgendes Bild:Startstellung (manche spielen auch nur auf den weissen Feldern) |
Ziel: Das Ziel von
Baschni ist es, alle
gegnerischen Steine zu fangen
oder zu blockieren, so dass der Gegner nicht mehr ziehen kann.
Ablauf:
Baschni hat fast
dieselben Regeln wie das das „russische
Damespiel“.
Jeder Spieler
erhält 12 Steine einer Farbe.
Beide
Spieler sitzen sich gegenüber (Das Spielbrett zwischen ihnen) und ziehen
abwechselnd, indem sie einen ihrer Steine bewegen. Weiß macht den ersten Zug nach vorne. Im Verlaufe des Spiels
darf auch rückwärts bewegt werden. Kein
Spieler darf passen.
Gewöhnliche Steine ziehen schräg (diagonal) vorwärts auf ein leeres Feld.
Wenn ein gewöhnlicher Stein die
gegnerische Grundreihe erreicht, dann wird er zur Dame befördert. Damen ziehen über eine beliebige
Anzahl von in diagonaler Linie leeren Feldern (wie der Läufer im Schach).
Schlagzüge:
Ein gewöhnlicher Stein kann einen
gegnerischen Stein überspringen und somit schlagen, wenn sich
direkt hinter diesem ein leeres Feld befindet. Auf dem leeren Feld
landet der springende Stein dann. Dabei kann der gewöhnliche Stein sowohl vorwärts als auch rückwärts springen.
zwei geschlagene schwarze werden zum Turm |
Eine Dame kann einen
gegnerischen Stein überspringen, wenn sich zwischen diesem und ihr nur
leere Felder befinden und das in Schlagrichtung direkt hinter diesem Stein
liegende Feld leer ist. Wenn mehr als ein Feld in Schlagrichtung hinter dem
geschlagenen Stein leer ist, kann die Dame auf einem beliebigen dieser Felder
landen. Eine Ausnahme ist allerdings, wenn von den leeren Feldern hinter dem
geschlagenen Stein weitere Schlagzüge möglich sind: dann muss die Dame auf
eines der Felder gehen, von denen sie weiterschlagen kann.
Wenn
ein gewöhnlicher Stein in
einem Schlagzug die gegnerische Grundhreihe erreicht, dann wird er sofort
zur Dame befördert und muss,
wenn möglich, als Dame weiterschlagen
(aber nicht, wenn er im Zuge einer normalen Bewegung die gegnerische Grundreihe
erreicht!).
Es herrscht Schlagzwang (siehe unter Varianten): wenn ein Schlagzug möglich ist, darf
kein anderer Zug gemacht werden. Ein Schlagzug darf nicht abgebrochen
werden, solange der schlagende Stein noch schlagen kann. Wenn sich mehrere
Möglichkeiten für Schlagzüge ergeben oder in einem Schlagzug unterschiedliche
Wege möglich sind, hat der Spieler aber zwischen ihnen freie Auswahl.
In einem
Schlagzug darf ein Stein nicht mehrfach übersprungen werden. Am Ende eines
Schlagzuges werden alle übersprungenen Steine vom Brett genommen.
Jedoch gelten
folgenden Unterschiede zur russ. Dame:
Wenn ein
einzelner Stein (oder eine Dame)
geschlagen wird, nimmt man ihn nicht vom Brett, sondern setzt ihn unter
den schlagenden Stein (oder Dame), so dass ein Turm entsteht. Falls mehrere
Spielstücke (Steine oder Damen) im gleichen Zug gefangen
werden, dann werden diese nacheinander unter das schlagende Spielstück gesetzt:
Ein Turm wird von dem Spieler
kontrolliert, dem das oberste Spielstück gehört. Die Farbe des obersten Steins
eines Turms zeigt an, wem der Turm gehört.
Wird ein
Turm geschlagen, so werden die
gefangenen Steine darunter „befreit“: der oberste Stein des geschlagenen
Turms wird unter den schlagenden Stein (bzw. Turm ) gesetzt.Die übrigen Steine
des befreiten Turms verbleiben auf ihrem Feld und können ganz regulär vom früheren Besitzer der Steine
gezogen werden.
Ein Turm zieht oder schlägt nach den
Regeln des Russischen Damespiels
(Schaschki) wie sein oberstes
Spielstück.
Wenn ein Turm oder ein einzelnes Spielstück
einen gegnerischen Turm
überspringt, wird nur das oberste Spielstück des Turms gefangen und unter den schlagenden Turm oder Spielstück gesetzt. Das nächste Spielstück (Stein oder Dame) in dem Turm
(unter dem obersten gefangenen Spielstück) wird "befreit" und kann von seinem Besitzer im nächsten Zug
gezogen werden:
Ein Turm
kann im Laufe eines Zuges mehrfach mit Schlagen übersprungen werden, aber nicht
direkt hintereinander, sondern der schlagende Turm muss zwischendurch über
andere Türme oder Steine gesprungen sein.
Ein gewöhnlicher Stein an der Spitze
eines Turms wird unter
denselben Bedingungen wie im Russischen
Damespiel zur Dame
befördert.
Varianten:
a) kein Schlagzwang
b) Steine und Türme dürfen nur vorwärts ziehen.
Nicht rückwärts.
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